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Unser Besuch in der Südschweiz


Anreise

Am letzten Wochenende waren wir in zu Gast in der Südschweiz, und zwar bei der Jahresausstellung des Club Podengo Portugues der Schweiz in Lostallo.

Nicht, dass wir uns überwinden mussten, in die gastfreundliche Schweiz zu fahren, aber wir hätten sowieso hin gemusst, weil unsere Yela im letzten Jahr Clubsiegerin geworden ist und wir den Wanderpokal zurück bringen "mussten".

 

Sabine, Yela und der Pokal vor beeindruckender

Kulisse

 

 

Trotzdem sind 670km eine ziemlich lange Strecke. Das noch mehr, weil ich (Stefan) am Freitag aus den USA zurück kam, aus dem Flieger in den Zug gestiegen bin und am Bahnhof schon von Sabine und den Hunden im voll gepackten Auto erwartet wurde; es ging also gleich weiter.

 

Untergekommen sind wir im Motel Lumino. Dort kann man zu fairen Preisen mit Hunden wohnen. Die Wirtsleute sprechen Deutsch und sind sehr nett. Leichte Probleme hatten wir mit deutschen Gästen, die das Zimmer unter uns hatten und die es nicht erträglich fanden, dass wir noch durchs Zimmer gelaufen sind, nachdem wir um 23:00 Uhr angekommen waren. Der Schweizer, der das Zimmer neben uns hatte, hat uns übrigens gesagt, er hätte überhaupt nichts gehört... Also: Wenn möglich ein Zimmer im Erdgeschoß geben lassen, oder sich einfach nicht von paar Exilgermanen die Laune verderben lassen. Außerdem ist das Obergeschoß nur über eine durchsichtige Stahltreppe erreichbar...nicht jederhundes Sache.

Äh, also das sieht nur so aus, als ob ich im Bett liege. Ich halte doch nur für Frauchen warm.

 

Samstag

Am Samstag sind wir gleich ans Gelände gefahren.Gut das in unserem Hotel zwei freundliche Schweizer Whippetbesitzerinnen waren, die den Weg zur Rennbahn kannten und uns mitnahmen; ohne sie hätten wir ihn nur schwer gefunden. Dort haben wir Marlen und Martin getroffen, und natürlich auch ihren Neuzugang, den Mediorüden Wish. Der kleine Wicht ist wirklich "dengo" und wir freuen uns, dass wir ein wenig dazu beitragen konnten, dass er bei Marlen und Martin in der Schweiz leben kann.

 

Bald ging's ans Richten. Unser Richter war Herr v.d. Broek aus den Niederlanden, der sich viel Zeit für eine sorgfältige Betrachtung der Hunde nahm. Glücklicherweise kamen die Podengos auch dieses Mal als erste dran, so dass wir nicht erst lange warten mussten.

 

 

 

 

Das Ergebnis: Almourol und Yela haben ihre CACs bekommen und haben damit auch die Voraussetzungen für den Titel "Schweizer Champion" erfüllt. Almourol ist außerdem BOB, Yela ist beste Hündin geworden. Dabei ist aber zu sagen, das Nice ein wenig gehandicapt war, weil sie unglücklicherweise am Tage der Ausstellung verletzt war. Clubsiegerin wurde eine sehr schöne rauhhaarige Hündin aus der Schweiz, Agil do Vento do Mar. Und, was uns alle ganz besonders gefreut hat, diese Hündin wurde außerdem Best in Show, ein Titel, der einem Podengo Pequêno noch nicht oft zu Teil wurde. Ganz herzliche Glückwünsche an ihre Besitzerin, Frau Anna Schönenberger und natürlich auch den Züchtern!

 

 

 

An dieser Stelle sei eine kleine Bitte an die Veranstalter erlaubt: Es wäre wirklich schön, wenn es für die Siegerhunde und die Siegerhundebesitzer wenigstens ein kleines Souvenier außer dem Richterbericht geben würde. Wir reden hier nicht von Pokalen, die Platz im Regal weg nehmen und nur als Staubsammler taugen, sondern z.B. von kleinen Plaketten oder Rosetten, die man stolz am Käfig befestigen kann. Das wäre doch sicherlich noch aus den Meldegeldern zu bestreiten.

 

Nach dem Richten sind wir noch Einkaufen gefahren. Was wäre schließlich ein Besuch in der Schweiz, ohne kiloweise Schokolade zu bunkern?Anschließend noch ein schönes Gassi mit 10 Hunden und vier Menschen.

 

Unsere Youngsters beim Spielen: Wish und Sierra haben das Wochenende genossen

Der Abend sollte es ein gemütliches Beisammensein mit Abendessen und Lotto geben. Das kannten wir ja jetzt nicht, deshalb waren wir gespannt, aber es stellte sich heraus, dass mit Lotto das gemeint war, was wir hier als Bingo kennen. Dieses Spiel mag ja gut gegen Langeweile in Altenheimen sein, aber während es gespielt wird, kann sich niemand unterhalten, und besonders gesellig ist es auch nicht. Wir haben uns also entschlossen, dem Spielteufel zu entsagen und uns so zusammen zu setzt. Wir haben uns gut amüsiert und können nur hoffen, dass wir die Spieler nicht allzusehr aus unserer Ecke des Zeltes heraus gestört haben, denn wir hatten viel zu lachen. Es war nur schade, dass Frau Müller wegen ihrer Verpflichtungen als Sonderleiterin stark eingebunden war und nicht viel Zeit für Geselligkeit hatte.

 

 

Sonntag

 

Zum Frühstück haben uns Marlen und Martin im Hotel besucht und sind anschließend mit uns zur Schweizer Obedience Meisterschaft nach Biasca gefahren. Das war sehr interessant, und zumindest für mich (Stefan) war es auch wirklich beeindruckend, Hunderführung in solcher Perfektion zu sehen. Leider mussten wir uns viel früher losreißen als uns lieb war, da bereits um 11:30 ein Rennen mit den Podengos terminiert war.

Um so ärgerlicher war es, dass sich der Start des Plausch-Coursing bis fast 13 Uhr verschoben hatte. Es wurde ein kurzer Parcours gesteckt, und unsere Podengos durften, in der Mehrzahl zum ersten Mal in ihrem Leben, ein Coursing laufen... hätten gedurft, denn leider waren die Organisatoren hier vom technischen Glück verlassen. Die Zugmaschine hat nach zwei Läufen die Funktion eingestellt, und war auch nach längeren Reparaturversuchen nicht zur Mitarbeit zu bewegen.

 

Immerhin konnten wir mit Bisquit und Yela einmal laufen. Bisquit hat sich wirklich gut angestellt, aber Yela hatte (es war ihr allererster Lauf) einfach nicht verstanden, worum es ging, hat den Hasen davon ziehen lassen und ist gleich zu dem am Ziel liegenden Hasenfell gegangen.

 

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Aber - dumm ist ja nur, wer sich nicht zu helfen weiß - es wurde schnell ein guter Ersatz gefunden: Die Podengos sollten einfach knapp eine halbe Runde auf der Rennbahn laufen, um ihnen so die Gelegenheit zu geben, Schnelligkeit und Beweglichkeit zu zeigen. Doch wie die Zeitnahme starten? Ganz einfach: Wenn der Hase an den Hunden vorbeikam, die an einer bestimmten Stelle von zwei Personen gehalten wurden, sagte der Sprecher "Los" und ein Helfer öffnete die (leeren) Startboxen, um die Zeit zu starten. Wenn die Hunde (oder in manchen Fällen die Besitzer) durchs Ziel liefen, stoppte die Zeit.

 

Nicht jeder Podengo ist konzentriert hinter dem Hasen hergelaufen, und so musste gelegentlich der Besitzer nicht nur seine auf Abwege geratenden Hunde einsammeln, sondern auch noch selbst durch das Ziel gallopieren, um die Zeitmessung zu beenden.

 

Doch unser dynamisches Duo war ganz bei der Sache, jetzt wusste auch Yela, worum es ging, und die beiden wären auch die ganze Runde problemlos gelaufen. Es hat den beiden und uns viel Spaß gemacht. Mal sehen, vielleicht kann man uns bald öfter auf einer Rennbahn sehen. (Für das Video kann ich mich eigentlich nur entschuldigen, ich habe eh' keine Ruhige Hand und beim Filmen mit starkem Zoom ist der in der Kamera eingebaute "Entwackler" eigentlich nur kontraproduktiv. Das nächste Mal nehme ich ein Stativ mit.)

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Rückfahrt

Auch auf der Rückreise hatten wir keine größeren Probleme mit dem Verkehr. Aber der St. Gotthardtunnel war dicht. Unmittelbar vorher konnte man noch zum Sankt Gotthardpass abbiegen. Ich war erst etwas im Zweifel, aber weil es noch recht früh am Tag war, und das Wetter schön, dachte ich mir, ich könnte es wagen. Und es hat sich gelohnt. Auch wenn das Fahren beim ersten Mal auf dem Pass etwas anstrengend war, hat die wunderbare Landschaft doch mehr als entschädigt. Und besser, vorsichtig fahren, als stundenlang im Stau stehen.